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TURIN UND DIE LANGHE 14. bis 18. Mai 2023

TURIN UND DIE LANGHE  14. bis 18. Mai 2023 

Das erste Ziel der diesjährigen Kulturreise war die Riseria Principato Lucedio. Diese heute aufgelassene Abtei wurde 1123 von Zisterziensermönchen aus Burgund gegründet, die das Land urbar machten und Mitte des 15. Jahrhunderts als erste den Reisanbau in Italien einführten. Lucedio ist die Wiege des italienischen Reises: Von hier aus entwickelte sich das Gebiet der Grange, das sich über eine große landwirtschaftliche Fläche erstreckte. Heute führt die Familie Salvadori von Wiesenhoff persönlich den Betrieb, der italienischen Reis von höchster Qualität produziert. Vor und nach dem gemeinsamen Mittagessen mit köstlichem Risotto wurden unter kompetenter Führung die Sala dei Conversi, der Kapitelsaal, der Kreuzgang, das Refektorium und die Galerie besichtigt. Dabei fehlten nicht interessante Informationen über den Reisanbau, der in Italien erstmals in Lucedio betrieben wurde.

Ein ganztägiger Ausflug bei schönstem Wetter führte die zahlreichen Reiseteilnehmer in die Langhe, eine der faszinierendsten Landschaften in der Region Piemont, berühmt für ihren Wein, ihre wundervolle Natur, ihre kulturellen und vor allem ihre kulinarischen Leckerbissen, eine weite Landschaft geprägt von sanften Hügeln, kleinen malerischen Ortschaften und scheinbar endlosen Weinbergen. Eingebettet in die Hügel Langhe-Monferrato-Roero liegt die Tremlett-Kirche von Coazzolo, das faszinierendste Werk unter all den Arbeiten von David Tremlett. Die Farben und Formen, die der englische Künstler ausgesucht hat, verschmelzen und kommunizieren mit der umliegenden Landschaft.

In der stimmungsvollen Vigna dei Pastelli gab es eine Weinverkostung, begleitet von lokalen Wurstwaren, Käse und kleinen kalten Vorspeisen. Auf der Weiterfahrt wurde in Barbaresco angehalten, das an einem strategischen Punkt errichtet als Verteidigungs- und Beobachtungsstandort diente. Anschließend ging es in die Università dei cani da tartufo (seit 1880) zur Verkostung von Trüffelprodukten, begleitet von Wein.

Auf einem Altstadtrundgang immer unter kompetenter Führung erlebte die Reisegruppe Turins Kunst und Geschichte zwischen barocken Palästen, eleganten Plätzen, typischen Arkaden, kuriosen Orten und beeindruckenden Kirchen. Von den römischen Ursprüngen bis zur atemberaubenden Piazza Castello mit dem Königspalast, dem Palazzo Madama, der Kathedrale besichtigte man natürlich auch den Königlichen Palast, UNESCO-Weltkulturerbe und einst der historische Sitz des Hauses Savoyen.

Krönenden Abschluss bildeten die beiden Jagdschlösser der Savoyer: Stupigini und Veneria Reale/Mandria. Das Schlosses von Stupinigi beeindruckt durch Größe und eine pompöse Inneneinrichtung. Dabei war der Bau, der circa zehn Kilometer südwestlich von Turin liegt, lediglich ein Jagdschloss der Herzöge von Savoyen, im Italienischen gar nur als palazzina =  Schlösschen bezeichnet. Der 1729 begonnene Bau ist ein Hauptwerk des Barockarchitekten Filippo Juvarra und steht mit den anderen Schlössern der Savoyer als die „Residenzen des Hauses Savoyen“ gemeinsam auf der Liste des UNESCO-Weltulturerbe. Die Venaria Reale, eigentlich eine Kleinstadt, ist ein architektonisches und landschaftliches Meisterwerk und bildet mit dem reich ausgestatteten Schloss Mandria und seinen Gärten eine einzigartige Einheit.

Den letzten freien Vormittag nutzten viele Teilnehmer für einen Besuch des berühmten Ägyptischen Museums.

 

 

 

 

 

 

 

  • Bericht des Museumsvereins zu seinem 10 jährigem Bestehen, 1892

    „Als der Museumsverein Bozen als Nachfolger und Erbe des „Christlichen Kunstvereines“ vor 10 Jahren unter dem Protectorate Sr. Kais. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Heinrich ins Leben gerufen wurde, geschah dies in der Absicht, in ihm einen Wächter zu bestellen, dessen Beruf und eigenstes Interesse es sein sollte, der grenzenlos überhandnehmenden Verschleppung einheimischer Kunstwerke und Denkwürdigkeiten entgegenzutreten und diese nach Möglichkeit für immer in unserer Gegend zu halten. Zugleich sollte der Verein es sich angelegen sein lassen, die in unserer Gegend noch befindlichen Kunstsachen durch temporäre Ausstellungen dem Publikum zugänglich und dieses mit Werken alter und neuer, einheimischer und fremder Meister thunlichst bekannt zu machen und dadurch auf Weckung und Förderung des Kunstsinnes wohlthätig einzuwirken.“ (aus: Bericht des Museumsvereins zu seinem 10 jährigem Bestehen, 1892, zit. in Festschrift 100 Jahre Museumsverein Bozen)

  • Die Sammlungen des Museumsvereins

    Die Bestände des Bozner Stadtmuseums sind zum größten Teil Eigentum des Museumsvereins. Es handelt sich dabei um eine der bedeutensten kunsthistorischen Sammlungen im historischen Tirol, die in mehr als 125 Jahren Vereinsgeschichte zusammengetragen wurde. Einen kleinen Teil möchten wir auf diesen Seiten zeigen.

 
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