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Herbstfahrt 2015

Die diesjährige dreitägige Kulturreise vom 9. bis 11. Oktober  führte  in die westböhmische Metropole Pilsen (Plzen),   Kulturhauptstadt Europas 2015. Die Stadt wurde 1295 in einem flachen Becken am Zusammenfluss von vier Flüssen (Radbusa, Mies, Angel und Uslawa) gegründet und entwickelte sich dank der günstigen Lage an der Kreuzung verschiedener Handelswege bald zum bedeutenden Kultur- und Handelszentrum.
Pilsen wurde durch das Bier, das Pilsner Urquell, zu einem Weltbegriff, und auch die Skoda-Werke trugen zum wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt bei, aber ebenso auf kulturellem Gebiet hat sie vieles zu bieten. Beim Spaziergang unter ortskundiger Führung durch die liebevoll restaurierte Altstadt  wurde die Kathedrale des Hl. Bartholomäus mit dem höchsten Kirchturm Tschechiens,das mit reichem Sgraffito verzierte  Renaissance-Rathaus und die Große Synagoge, die  im maurisch-romanischen Stil erbaut wurde,von zwei zinnoberroten Zwiebeltürmen gekrönt ist, circa 2000 Besucher fasst und somit  nach Jerusalem und Budapest die drittgrößte der Welt ist, gezeigt und besichtigt. Von den 8 erhaltenen einzigartigen, prachtvollen  Wohnungsinneneinrichtungen, die der weltbekannte Architekt Adolf Loos in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts für reiche Investoren aus den Reihen der jüdischen Gemeinde in Pilsen schuf, besuchte der Verein jene in der Klatovksa 12 und in der Bendova 10. Interessant waren die Besichtigung der historischen Keller Pilsens, die seit der Gründung der Stadt  bis in das 18. Jahrhundert hinein durch ein stufenweises Vernetzen von zwei- bis dreigeschossigen Gängen, Räumen, Nischen, Brunnen zu einem  komplizierten Labyrinth von rund 20 km Länge ausgebaut   und damit zum ausgedehntesten Kellerkomplexen in Mitteleuropa wurden, und der Besuch des Brauereimuseums, in seiner Art das einzige der Welt, das sich in einem ehemaligen brauberechtigten Haus aus dem 15. Jahrhundert befindet  (ursprüngliche Bauform erhalten,  gotische Mälzerei, Malzdarre, Schwelchboden, Kühlschrank,  Schank).Das Westböhmische Museum  mit  der wertvollen Sammlung von Schusswaffen aus dem 14.–17. Jahrhundert und dem Jugendstilsaal mit Meissner Porzellan bildete in Pilsen den Abschluss. Auf der Heimfahrt wurde noch das 1115 gegründete Benediktinerkloster Kladruby, das im 14. Jhd. schwer unter den Hussitenkriegen litt und erst nach 1712 vom Architekten J. B. Santini-Aichel meisterlich restauriert wurde, indem barocke Stilelemente harmonisch mit den vorhandenen gotischen verbunden wurden, besucht. Schon wegen des kunstvollen Chorgestühls und der intarsienreiche Kanzel lohnte sich der Abstecher hierher.            

 

  • Bericht des Museumsvereins zu seinem 10 jährigem Bestehen, 1892

    „Als der Museumsverein Bozen als Nachfolger und Erbe des „Christlichen Kunstvereines“ vor 10 Jahren unter dem Protectorate Sr. Kais. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Heinrich ins Leben gerufen wurde, geschah dies in der Absicht, in ihm einen Wächter zu bestellen, dessen Beruf und eigenstes Interesse es sein sollte, der grenzenlos überhandnehmenden Verschleppung einheimischer Kunstwerke und Denkwürdigkeiten entgegenzutreten und diese nach Möglichkeit für immer in unserer Gegend zu halten. Zugleich sollte der Verein es sich angelegen sein lassen, die in unserer Gegend noch befindlichen Kunstsachen durch temporäre Ausstellungen dem Publikum zugänglich und dieses mit Werken alter und neuer, einheimischer und fremder Meister thunlichst bekannt zu machen und dadurch auf Weckung und Förderung des Kunstsinnes wohlthätig einzuwirken.“ (aus: Bericht des Museumsvereins zu seinem 10 jährigem Bestehen, 1892, zit. in Festschrift 100 Jahre Museumsverein Bozen)

  • Die Sammlungen des Museumsvereins

    Die Bestände des Bozner Stadtmuseums sind zum größten Teil Eigentum des Museumsvereins. Es handelt sich dabei um eine der bedeutensten kunsthistorischen Sammlungen im historischen Tirol, die in mehr als 125 Jahren Vereinsgeschichte zusammengetragen wurde. Einen kleinen Teil möchten wir auf diesen Seiten zeigen.

 
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