Abruzzen, Kultur und Natur, eine Reise ins wilde Herz Italiens, 11. bis 15. Mai 2022
- Februar 11, 2022
Die Abruzzen sind ein Teil Italiens, der abseits vom Massentourismus liegt und der die Reisenden mit einer Fülle von faszinierenden Eindrücken und Erlebnissen belohnt. Dies konnten auch zahlreiche Museumsvereinsmitglieder feststellen. Einen ersten Eindruck unter hervorragender Führung vermittelte Civitella del Tronto, eine Festungsstadt, die seit 2008 auf der Liste der „schönsten Dörfer Italiens“ geführt wird, deren Wahrzeichen die Bourbonen-Festung, ein mit 25.000 m² Fläche wahres Meisterwerk der Militärarchitektur, ist. Von den Spaniern Mitte des 16. Jhd. zur Abwehr der Feinde errichtet, war diese größte Festung Europas das letzte Bollwerk des Königreichs Neapel gegen die Truppen Garibaldis auf dem Weg zur italienischen Einigung.In L’Aquila, dessen wichtigste Sehenswürdigkeiten nach dem Erdbeben von 2009 großteils wieder instand gesetzt wurden, wurde unter anderem die Basilica di San Bernardino, Ruhestätte des Heiligen Bernhardin von Siena, errichtet Ende des 16. Jhd. und aufgrund häufiger Erdbeben in verschiedenen Epochen immer wieder umgebaut und restauriert, die romanisch-frühgotische Basilica di Santa Maria di Collemaggio,1289 von Papst Coelestin V. erbaut und seit 1327 seine letzte Ruhestätte, ehemalige Hauptkirche der Ordensgemeinschaft der Coelestiner, das städtische Wahrzeichens, die Fontana delle 99 Cannelle aus dem 13. Jhd. und zum Abschluss das Nationalmuseums der Abruzzen, das MUNDA, besichtigt.
Ein weiterer Besuch führte in die Abtei von Santo Spirito al Morrone, die wichtigste und berühmteste Siedlung der Coelestiner im Gebiet, und nach Sulmona, dem „Siena der Abruzzen“ und Geburtsort des antiken Dichters Ovid, Bischofssitz und Hauptstadt der Abruzzen unter Friedrich II., mit dem großen Marktplatz Piazza Garibaldi, dem dominierenden mittelalterlichen Aquädukt, der Kathedrale von San Panfilo und der Kirche Santissima Annunziata. Einen Höhepunkt stellte Bominaco mit der Kirche von San Pellegrino, auch als „Sixtinische Kapelle der Abruzzen“ bezeichnet, mit einem der schönsten und besterhaltenen Freskenzyklen in den Abruzzen (13. Jhd.) dar. Er umfasst circa 470 m² und zeigt ganz nach dem Prinzip der Bibel der Armen Szenen aus dem Leben Mariens und Jesu sowie die Einzigartigkeit eines Klosterkalenders.
In Fossa befindet sich die romanisch-frühgotische Kirche Santa Maria ad Cryptas aus dem 12. Jhd. mit einem der schönsten und ikonographisch reichsten Freskenzyklen Mittelitaliens (Giottoschule 12.Jhd., aber auch 15. und 16. Jhd.).
Santo Stefano di Sessanio, seit Jahrhunderten ein wichtiger Rastort für Schäfer und ihre Schafherden, steht auch auf der Liste der “schönsten Dörfer Italiens”. Dank der Medici entwickelte sich hier die bis heute anhaltende Textilproduktion aus Schafswolle. Die Fahrt über die Hochebene Campo Imperatore im Nationalpark Gran Sasso gab bei schönstem Wetter die Sicht auf die imposanten Gipfel des Gran Sassoo frei. Besucht wurden noch die Kirche Santa Maria Assunta aus dem 12. Jhd. in Assergi und zum Abschluss des Tages das zwischen beeindruckenden Felswänden eingeschlossene Heilgtum Madonna d’Appari aus dem 13. Jhd., wo ein Überraschungskonzert auf einem Hang die Spiritualität des Ortes beeindruckend unterstrich.
Santa Maria in Ronzano mit einem bedeutenden Freskenzyklus aus dem 12. Jhd. ist eine der romanischen Benediktinerkirchen im “Tal der Abteien” in der Provinz Teramo Sie und Teramo selbst, zu dessen wichtigsten Sehenswürdigkeiten die Kathedrale Santa Maria Assunta mit ihrem freitstehenden Glockenturm und die Ruinen des antiken römischen Theaters zählen, bildeten den würdigen Abschluss dieser Kulturreise.
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Bericht des Museumsvereins zu seinem 10 jährigem Bestehen, 1892
„Als der Museumsverein Bozen als Nachfolger und Erbe des „Christlichen Kunstvereines“ vor 10 Jahren unter dem Protectorate Sr. Kais. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Heinrich ins Leben gerufen wurde, geschah dies in der Absicht, in ihm einen Wächter zu bestellen, dessen Beruf und eigenstes Interesse es sein sollte, der grenzenlos überhandnehmenden Verschleppung einheimischer Kunstwerke und Denkwürdigkeiten entgegenzutreten und diese nach Möglichkeit für immer in unserer Gegend zu halten. Zugleich sollte der Verein es sich angelegen sein lassen, die in unserer Gegend noch befindlichen Kunstsachen durch temporäre Ausstellungen dem Publikum zugänglich und dieses mit Werken alter und neuer, einheimischer und fremder Meister thunlichst bekannt zu machen und dadurch auf Weckung und Förderung des Kunstsinnes wohlthätig einzuwirken.“ (aus: Bericht des Museumsvereins zu seinem 10 jährigem Bestehen, 1892, zit. in Festschrift 100 Jahre Museumsverein Bozen)
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Die Sammlungen des Museumsvereins
Die Bestände des Bozner Stadtmuseums sind zum größten Teil Eigentum des Museumsvereins. Es handelt sich dabei um eine der bedeutensten kunsthistorischen Sammlungen im historischen Tirol, die in mehr als 125 Jahren Vereinsgeschichte zusammengetragen wurde. Einen kleinen Teil möchten wir auf diesen Seiten zeigen.